UNGLÜCKLICHE HOFER AUFTAKTNIEDERLAGE VOR 2600 ZUSCHAUERN IN BAYREUTH Überragender Karagöz bringt SpVgg Bayern in Führung / Zwei Kunstschüsse des Gastgebers
Die bessere Mannschaft verliert
Bayreuth : Schmidt - Demel, Mayr, Wurster (71. Pavlovic)- Arancino (66. Min. Kossmann), Walther, Seufert, Stapelfeld, Heckenberger - Sicenncia (56. Min. Fuchs), Vlaovic
Hof: Hruby - Horn, Mimbala , Ascherl, Rauh, Karl, Wallasch (87. Min. Schildt), Gabler - Karagöz -Gashi (54. Min. Scheller), Schmidt (70. Min. Bosnjak)
Schiedsrichter: Vogler (Wald) Zuschauer: 2600 - Tore : 14. Min. Karagöz 0:1, 32. Min. Heckenberger 1:1, 62. Min. Walther 2:1 - Gelbe Karten: Heckenberger / Ascherl, Horn
Jubeln oder sich ärgern? Einerseits hatte die SpVgg Bayern Hof beim selbst ernannten Meisterschaftsfavoriten SpVgg Bayreuth mit einem beherzten Auftritt verblüfft, andererseits stand sie am Ende mit leeren Händen da, weil den spielerisch und läuferisch unterlegenen Gastgebern vor 2600 Zuschauern zwei sehenswerte Treffer zum hauchdünnen Heimsieg reichten.
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Trauern oder jubeln?
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Ein unverdienter Sieg der Bayreuther, denen die überraschend offensive Spielweise der in roten Trikots angetretenen Gelbschwarzen aus der Saalestadt überhaupt nicht schmeckte. Nach beiderseits extrem nervösen Beginn mit zahllosen Abspielfehlern setzte der an diesem Tag überragende Karagöz mit Biss und Spielfreude die ersten Achtungszeichen. Folgerichtig erzielte er auch das wunderschöne 1:0, ein Freistoß-Heber über die Bayreuther Abwehrmauer. Hof verstärkte nach dem Führungstreffer den Druck, Bayreuth geriet mehr und mehr in die Defensive, verkrampfte und musste nach einer halben Stunde froh sein, dass es erst 0:1 stand. Gabler bekam nach einer Wallasch-Flanke den Ball auf den schwächeren rechten Fuß und verzog. Wenig später drehte Schmidt einen Schuss von Wallasch aus spitzem Winkel über die Latte. Hof hatte weiterhin klare Vorteile, versäumte es aber, den Vorsprung auszubauen. Fast leichtfertig war es, wie die Gäste mit der totalen Bayreuther Verunsicherung umgingen, wie sie ihre spielerische Überlegenheit immer wieder durch schlampige Pässe aus der eigenen Hälfte torpedierten.
So kam es, wie es oft in Fußballspielen kommt. Die überlegene Mannschaft kassiert einen Gegentreffer. Aus dem Nichts. Heckenberger hatte bei Karagöz zugeschaut und zirkelte den Ball nach einem Foul Mimbalas über die Hofer Abwehrmauer. Hruby, an diesem Tage nicht der gewohnte ruhende Pol in seiner Abwehr, streckte sich vergebens. Fast hätten die Gastgeber die anschließende Verwirrung in der Hofer Defensive zum Führungtstreffer genutzt. Mayr marschierte und traf nur den Pfosten. Wenig später kassierte Ascherl die erste gelbe Karte.
In der Pause erholte sich vor allem die SpVgg Bayern. Bayreuth, immer wieder von den eigenen Fans ausgepfiffen, kam überhaupt nicht in die Gänge, weil Mimbala den aus Duisburg geholten Torjäger Vlaovic abmeldete und Karl dem schnellen Arancino keinen Stich ließ. Hof übernahm wieder das Kommando und spielte wie eine Heim-Mannschaft. Nach einer Traumkombination, ausgegangen von Karl, stand Wallasch in halbrechter Position völlig allein, schloss aber zu überhastet ab. Wenig später hatte der für Gashi eingewechselte Scheller die Chance des Spiels. Wieder hatten sich die Hofer mit schnellem Direktspiel in eine erstklassige Position gebracht. Schmidt spielte den finalen Pass auf Scheller, der am Elfmeterpunkt völlig frei stand, den Oberkörper aber nicht über den Ball brachte und hektisch drüber drosch.
Die vergebene Chance brachte Hof für kurze Zeit aus dem Rhythmus. Wieder war es schlampiges Aufbauspiel, das Bayreuth einen Tick stärker werden ließ. Hruby klärte noch gegen Heckenbergers Flachschuss, ehe Walther mit einem Dropkick aus fast 30 m exakt in den Winkel traf. Ein Sonntagsschuss am Samstagabend. Da half es auch wenig, dass die Hofer kurz vorher ein Foul an Rauh gesehen haben wollten. Der Treffer galt.
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Ein Sonntagsschuss
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Dass er schon die Entscheidung sein sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen. Hof verdaute den Schock relativ schnell und sorgte wieder für eine deutliche Überlegenheit. Die Gastgeber begannen schon in dieser Phase und sehr zum Unwillen der eigenen Anhängerschaft damit, den knappen Vorsprung über die Zeit retten zu wollen.
Die Schützlinge von Henrik Schödel besannen sich, die Angriffe waren durchdachter, überlegter. Bayreuth „schwamm“ im eigenen Stadion, doch richtig ernsthaft geriet das von Schmidt gut gehütete Gastgeber-Tor nicht mehr in Gefahr. Auch Mimbala, den in der Schlussphase nichts mehr hinten hielt, konnte der Hofer Schlussattacke keine entscheidenden Impulse geben. Einzig sein 20-m-Schuss und der Freistoß von Karagöz in der allerletzten Spielminute sorgten noch einmal für helle Aufregung. Danach war Schluss. Die bessere Mannschaft hatte verloren. PETER LANGER
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Magier des Kartenspiels