Aktuelles fb-Statement von Michael "Captain" Seiss, seines Zeichens Hopperkollege und ehemaliger Stadionsprecher / Pressesprecher etc.in Wattsche. Und wie immer gilt: Wer Parallelen zum eigenen Verein findet, darf sie behalten:
"FILZ IN REINKULTUR
Eigentlich hätte alles so schön werden können am Mittwoch. Mitgliederversammlung bei der SG Wattenscheid 09, und der Captain könnte mit ein paar Sportkameraden und einem kühlen Frischgezapften auf den Abschied von CJ anstoßen, der den Verein nun ziemlich genau sechs Jahre lang (ins Verderben) geführt hat.
Doch wer gedacht hat, nach dem Ausscheiden des nicht wirklich beliebten Vereinschefs würde nun alles besser, sieht sich getäuscht. Die Voraussetzungen für einen Neuanfang sind nicht gegeben. Den Damen und Herren, die gegenwärtig die Zügel in den Händen halten, steht nicht der Sinn nach einem Strategiewechsel. Krampfhaft üben sich die, die nicht freiwillig abtreten, am Erhalt ihrer Posten und der Macht. Das ist gelebter Filz in Reinkultur. Dabei werden viele motivierte Ur-Nullneuner, die sich gerne im Sinne des Vereins engagieren würden, eiskalt abserviert. Eindeutig überwiegen hier persönliche Dissonanzen einer zielorientierten Philosophie. Wer seine Meinung vertritt oder mal etwas Unbequemes im Internet verfasst hat, bekommt hier keinen Fuß in die Tür. Heja Heja, Nordkorea!
Als Resultat haben jetzt in den Tagen vor der Versammlung etliche potenzielle Aufsichtsräte ihre Kandidatur zurückgezogen. Eben weil erkannt wurde, dass mit der Vereinsobrigkeit nicht gut Kirschen essen ist und dass ein erzwungenes Zusammenspiel zu nichts führt. Der Captain kann diese Rückzieher bei aller Trauer sehr wohl nachzuvollziehen. Denn von "vereint" oder "gemeinsam", wie es der Wortursprung ausdrückt, ist bei dieser Sportgemeinschaft nicht mehr viel geblieben.
Schade, denn so beraubt sich der Verein der Möglichkeit, sich nach einem grausamen Jahr ein Stück weit selbst neu zu erfinden. Die Beratungsresistenz einiger derer, die sich an der Vereinsspitze wähnen, wird eben diese eines Tages teuer zu stehen kommen. Denn diese gelebte Ignoranz ist tölpelhaft vorgetragene Fahrlässigkeit. Das Finanzloch scheint entgegen getätigter Vorstandsaussagen mehr denn je ein Fass ohne Boden zu sein. Aber wer hat, der hat...
Dem Captain reicht es. Er verzichtet auf den Besuch bei diesem Komödienstadl und wird sich am Mittwochabend lieber den FC Bayern in der Champions League vor dem heimischen Fernseher reinziehen. Der Mitgliedsausweis wird selbstverständlich umweltgerecht entsorgt, die Wimpel daheim an der Wand abgehangen und eingemottet, das einst mit Stolz zur Schau getragene Wappen verborgen.
Die SG Wattenscheid 09 ist nicht mehr sein Verein."