HORST WILL BETREUT AM FREITAG WEIDEN IM HEIMSPIEL GEGEN SPVGG BAYERN HOF Tolle Bilanz: Mit fast allen Mannschaften ist der Weidenberger Fußball-Übungsleiter aufgestiegen
Oberfrankens erfolgreichster Trainer




VON PETER LANGER

Am Freitag, 18.30 Uhr, treffen in Weiden mit der SpVgg und der SpVgg Bayern Hof die Mannschaften der Stunde in der Fußball-Bayernliga aufeinander. Hof hat die Zweitliga-Reserven aus Fürth, Unterhaching und Burghausen besiegt, Weiden gilt nach der Bayreuther Niederlagenserie als einziger ernsthafter Verfolger von Spitzenreiter Regensburg.

Ein Mann kennt die beiden erfolgreichen nordostbayerischen Mannschaften besonders gut: Horst Will, aktueller Trainer der Oberpfälzer, hat in den neunziger Jahren auch den damaligen FC Bayern Hof betreut und ist heute noch gern gesehener Gast auf der „Grünen Au“.

——————

Spieler und Spiele

richtig einstufen

——————

Seine Trainer-Karriere begann er noch in seiner aktiven Spielerzeit. Den SSV Warmensteinach führte der Weidenberger in die Bezirksliga. Der Erfolg blieb Horst Will treu. Ob FC Bayreuth, ATS Kulmbach, Bayern Hof, VfB Helmbrechts oder zuletzt der SV Mitterteich - alle machten unter seiner Trainer-Regie einen Schritt nach vorn. Nicht ohne Stolz nimmt er nach über 30 Jahren die Komplimente aus Fußballerkreisen entgegen. „Der erfolgreichste oberfränkische Amateurtrainer aller Zeiten“ - so wird er allerorten tituliert.

Vor dem Duell Weiden - Hof will er von den Erfolgen der Vergangenheit gar nicht so viel hören. Wichtig ist ihm die Gegenwart. Und die begann in Weiden in der vergangenen Saison, als Will das Trainer-Ruder von Thomas Brunner übernahm und die Oberpfälzer mit einer beispiellosen Erfolgsserie noch in die Bayernliga führte.

Was macht den Trainer Horst Will so stark, so erfolgreich? Will braucht nicht lange zu überlegen. „Es ist die Erfahrung von über 30 Jahren. Und die daraus resultierende Fähigkeit, Spieler und Spiele richtig einstufen und analysieren zu können.“ Der Weidenberger, einst Mitarbeiter der LVA und heute Pensionär, hat sich diese Fähigkeit erarbeitet. „Was nützen mir die tollsten Lehrbücher, die gute Übungen beschreiben, mir aber nichts sagen über die Befindlichkeiten in einer Mannschaft?“

Will ist mit jedem seiner Vereine aufgestiegen. Meist in die Bayernliga, die damals qualitativ noch viel besser bestückt war. Da spielten FC Augsburg, FC Schweinfurt und sogar 1860 München in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Kein Vergleich mit dem, was diese Bayernliga heute anbietet. Aber Will war noch nie einer, der den Kopf in den Sand steckte. Und er hat Erfreuliches entdeckt. „Nach einem beispiellosen Niedergang, der in den Abstiegen der SpVgg Bayreuth und des FC Bayern Hof aus der 2. Bundesliga gipfelte, steuern wir wieder in die andere Richtung.“

Will schaut gerne bei Spielen seines Enkels zu und freut sich über ein gestiegenes Niveau in den Nachwuchs-Partien. „Die Vereine sind aufgewacht, tun mehr, haben qualifiziertere Trainer.“ Das brauche Zeit. Aber Will ist sicher: In fünf oder sechs, vielleicht auch erst in zehn Jahren werde der oberfränkische Fußball wieder ein bessere Rolle spielen. Er selbst muss sich nichts mehr beweisen. Er ist Trainer, weil es ihm Spaß macht, mit jungen Menschen zu arbeiten. „Das war schon immer meine Motivation. Umgebe dich mit jungen Leuten und du bleibst selber jung.“ Der erfahrene Trainer weiß aus eigener Erfahrung, dass mit Erfahrung allein kein Blumentopf zu gewinnen ist. Allergrößten Wert legte er bei all seinen Mannschaften auf Disziplin. Auf dem Spielfeld und auch außerhalb desselben.

Den Fußball neu erfinden kann Horst Will natürlich auch nicht. „Es gibt da ein paar Eckpfeiler wie Taktik oder Technik. Aber die Basis ist die körperliche Verfassung der einzelnen Spieler. Ein Ballzauberer mit miserabler Kondition schadet mehr als er nützt.“

Wie sieht er die Weidener Chancen gegen Hof wie in der Meisterschaft? Will rechnet am Freitag mit einem rassigen Spiel. Ausgang offen. Und der Titelkampf. „Wir sind als Neuling Dritter und spielen seit Wochen am Limit. Also Regensburg wird‘s machen, keine Frage. Die arbeiten unter Profibedingungen und haben einen Kader, in dem es für jede Position zwei Spieler gibt.“ In Weiden ist Will schon froh, wenn sich seine Mannschaft drei Mal in der Woche zum Training treffen kann.

... mit packenden Zweikämpfen - wie hier zwischen Wendl und Daniel Zaccanti. FOTOS: KAUPER

Horst Will freut sich auf ein rassiges Bayernliga-Spiel am Freitagabend ....

P.S.: Ich glaube mittlerweile auch nicht mehr so ganz dran, dass das Spiel morgen stattfinden wird, denn jetzt hats sogar in Amberg schon Schnee, wo wir immer die letzten sind bei denens schneit. Und dass Weiden nach Gayreuth immer die schnellsten mit Spielabsagen sind vermute ich mal dass es nix wird.