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Fans stehen zu Di Canio
Rom - Paolo Di Canio kann auf die Solidarität seiner Fans bauen. Nachdem der Kapitän des italienischen Erstligisten Lazio Rom wegen rechtsextremistischen Gesten vom italienischen Verband mit einer Spielsperre sowie einer Geldstrafe in Höhe von 10..000 Euro belegt worden ist, starteten drei Verbände von Lazio-Ultras eine Geldsammlung.
Die Anhänger eröffneten ein Bankkonto, auf dem die Lazio-Tifosi ihren Beitrag einzahlen können. Das berichteten am Donnerstag italienische Medien.
Strafe soll politisch motiviert sein
Carlo De Falco, Chef des rechten Ultrasverbandes "Azione Giovani", begründete den ungewöhnlichen Schritt:
"Di Canio hat bestimmt das Geld, um die Strafen selbst zu zahlen. Wir wollen aber unsere Solidarität mit dem Kapitän bezeugen, der in seiner Meinungsfreiheit beschränkt wird. Die Strafe, die der Verband verhängt hat, ist politisch motiviert."
Di Canio sieht Meinungsfreiheit verletzt
Die Ultras hatten am vergangenen Freitag vor dem Sitz des Fußball-Verbandes eine Demonstration von rund 500 Sympathisanten des Angreifers organisiert. Die Kundgebung verlief friedlich.
Di Canio wollte sich der Demonstration ursprünglich anschließen, sein Rechtsanwalt hatte ihm jedoch von der Teilnahme abgeraten, um die Gemüter der Anhänger nicht unnötig aufzuheizen.
Di Canio engagierte den angesehenen Rechtsanwalt Gabriele Bordoni, um klar zu machen, dass der Fußballverband mit der Sperre sein Recht auf Meinungsfreiheit verletzt habe.
Sympathien für Mussolini
Der 37-Jährige will beweisen, dass der so genannte faschistische Gruß, mit dem er seine Fans grüßt, keine politische Bedeutung hat, sondern römische Zugehörigkeit symbolisiert. "Ich werde immer auf diese Weise meine Fans grüßen, weil ich damit meine Zugehörigkeit zu meinem Volk zum Ausdruck bringe", hatte Di Canio vergangene Woche betont.
Der Profi hatte seine Sympathie für den faschistischen Diktator Benito Mussolini, der vor und während des Zweiten Weltkriegs mit Adolf Hitler paktierte, niemals geleugnet.
Bordoni will beim Fußballverband Einspruch gegen die Sperre und die Geldstrafe für seinen Mandanten erheben. Di Canio erklärte sich bereit, vom Verband vernommen zu werden. Der Stürmer trägt auf dem rechten Arm eine Tätowierung mit der Schrift "Dux" (lateinisch "Führer").