War schon heftig, was die Türken für schlechte Verlierer sind...
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Blatter droht Türkei mit WM-Ausschluss
Schweizer Spieler flüchten nach dem Spiel in den Kabinengang
Istanbul/München - Nach dem Schlusspfiff des WM-Playoff-Spiels zwischen der Türkei und der Schweiz ist es in Istanbul zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Spieler der Gäste wurden durch Sicherheitskräfte und türkische Ersatzspieler tätlich angegriffen. Nach türkischen Berichten soll allerdings Bejamin Huggel die skandalösen Vorfälle durch einen Tritt eingeleitet haben.
In der Folge erlitt Ersatzspieler Stephane Grichting einen Tritt in den Unterleib und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht werden, Torwarttrainer Erich Burgener wurde von Wurfgegenständen getroffen und kassierte ein blaues Auge.
Fifa kündigt hartes Durchgreifen an
Für die Türkei könnten die Vorkommnisse drastische Folgen haben. Fifa-Präsident Josef Blatter kündigte ein hartes Durchgreifen des Weltverbands an.
"Von null bis zu einer Suspendierung des türkischen Verbandes oder sogar einem Ausschluss der Türken von der übernächsten WM 2010 ist alles möglich", sagte der Schweizer in einem Interview.
"Das macht mich rasend. Was da passiert ist, das habe ich noch nie erlebt. Das Fairplay wurde mit Füßen getreten."
Flucht in die Kabine
Nach Spielschluss mussten die Eidgenossen buchstäblich in die Kabine flüchten und wurden so am Jubel über die insgesamt achte WM-Teilnahme des Landes gehindert.
Von den Rängen warfen die enttäuschten türkischen Anhänger Gegenstände auf den Platz und im Kabinengang wurden sogar Medienvertreter tätlich angegriffen.
Noch Stunden nach der Partie hockte die Schweizer Delegation in der Kabine.
Terim als schlechter Verlierer
Die türkische Mannschaft hatte zuvor zwar die zweite Playoff-Begegnung mit 4:2 für sich entschieden, doch auf Grund der 0:2-Niederlage im Hinspiel in Bern reichte es am Ende nicht für das Team von Trainer Fatih Terim.
Der zeigte sich im Anschluss an die Partie allerdings als schlechter Verlierer: "Ich entschuldige mich vor der türkischen Nation, dass wir es nicht geschafft haben. Aber die Spiele wurden nicht auf dem Rasen entschieden, sondern durch schwache Schiedsrichter-Leistungen. Wir haben ein sehr gutes Spiel geliefert."
Streller macht WM-Teilnahme perfekt
In der Tat waren die Türken in Istanbul das bessere Team. Nach der frühen Führung per Handelfmeter durch Angreifer Alexander Frei (2.), drehten die Gastgeber durch zwei Tore von Tuncay (22., 36.) die Begegnung noch vor der Pause.
Nach 52 Minuten markierte Necati Ates per Foulelfmeter das 3:1, ehe Marco Streller vom VfB Stuttgart die Sache für die Schweiz perfekt machte. Der vierte Treffer der Gastgeber durch Tuncay (89.) kam zu spät für die Wende.
Magnin: "Das war nicht anders zu erwarten"
Nach dem Schlusspfiff kam es dann allerdings zu den unschönen Szenen.
"Das war nicht anders zu erwarten. Damit haben wir gerechnet", sagte der gesperrte Schweizer Nationalspieler Ludovic Magnin vom VfB Stuttgart über den Spießrutenlauf seiner Kollegen nach der Partie.
Tumulte auch in Bahrain
Auch nach der Playoff-Begegnung zwischen Bahrain und Trinidad und Tobago kam es zu Tumulten.
Schiedsrichter Acosta verweigerte in der Nachspielzeit einem Treffer für die Gastgeber die Anerkennung und musste nach dem Schlusspfiff von Soldaten beschützt werden.
Durch den 1:0-Erfolg qualifizierte sich Trindad und Tobago erstmals für eine WM-Endrunde.
Auch Spanien, Tschechien und Australien dabei
Ebenfalls mit dabei sind im nächsten Jahr die Spanier durch ein 1:1 in der Slowakei (Hinspiel: 5:1) und die Tschechen durch einen 1:0-Erfolg gegen Norwegen (Hinspiel: 1:0).
Erstmals seit 1974 hatte sich schon am Mittwochmittag europäischer Zeit Australien wieder für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Beim 5:2-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen Uruguay war Torhüter Mark Schwarzer mit zwei gehaltenen Elfmetern der Matchwinner.