Roos zieht Hof mit Traumtor den Zahn
Von: PNP
Bayernliga: Bei Schaldings 4:1 trifft der Verteidiger mit linkem „Hammer“ unmittelbar nach dem Anschlusstreffer der Gäste
Die Hofer Hoffnung währte genau 30 Sekunden - dann kam Philipp Roos und sorgte mit einem Traumtor für Ruhe. Oder besser gesagt für die Vorentscheidung im gestrigen Heimspiel des SV Schalding. Denn von diesem Hammer, der unmittelbar nach dem Anschlusstreffer der Gäste im rechten Torwinkel einschlug, erholte sich Bayern Hof nicht mehr - mit dem Endstand von 4:1 waren die Oberfranken sogar noch gut bedient. Die Schaldinger, bei denen Bayernliga-Toptorjäger Benjamin Neunteufel schon wieder zweimal traf, können nach dem Heimerfolg erst einmal durchatmen.
„Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Mit der Leistung bin ich zufrieden, auch wenn der Gegner vom Niveau her sicher seit langem am schwächsten war

“, analysierte der nach wie vor verletzte Spielertrainer Thomas Prebeck hinterher treffend. Denn tatsächlich präsentierten sich die Hofer lust- und leblos
, der Trainerwechsel vor dem Spiel fruchtete nicht. Ähnlich bedauernswert wie der Auftritt auf dem Platz war dieses Mal auch das Erscheinen der Hofer Fans. Lediglich ein Van mit sechs Anhängern fand den Weg nach Passau




, die zahlreichen Polizisten, die zu der vom BFV als Sicherheitsspiel eingestuften Partie abgestellt wurden, hatten einen ruhigen Abend


. Ein Grund, warum ein Großteil der Hofer „Problemfans“ die Reise an den Reuthinger Weg gar nicht erst angetreten hat, dürfte die klug gewählte Anstoßzeit (Sonntag, 17 Uhr) gewesen sein.


Aus der niederbayerischen Umgebung fanden rund 500 Zuschauer den Weg auf den Platz. Sie bekamen in der Anfagngsphase ein höhepunktarmes Spiel geboten, in dem Schalding mit der ersten Aktion in Führung ging. Michael Pillmeier war nach einer Ecke von Christian Süß zur Stelle und traf zum 1:0. (18.). Gut zehn Minuten später großes Glück für die Schaldinger, als Keeper Christian Wloch bei einer Doppelchance von Waldemar Schneider zweimal glänzend parierte. Der Hofer kam zunächst aus fünf Metern Entfernung zum Kopfball, der Abpraller fiel ihm erneut vor die Füße, doch auch aus drei Metern konnte Schneider den Schaldinger Tormann nicht überwinden.
Fünf Minuten später zeigte dann Benjamin Neunteufel, warum er die Torschützenliste der Liga anführt. Mit massivem Körpereinsatz (wie jetzt ??? der wurde gar nicht beachtet
behauptete er im Mittelkreis zunächst gegen drei Mann das Leder, spielte dann klug auf rechts zu Michael Pillmeier und zog sofort Richtung Strafraum, wo er Pillmeiers Hereingabe zum 2:0 verwertete (32.).
Nach Wiederanpfiff blieb das Spiel eher fad, Schalding kontrollierte das Geschehen ohne zu glänzen
. Umso überraschender der plötzliche Anschlusstreffer der Gäste, den Harald Fischer mit einem verdeckten Schuss aus zirka 16 Metern erzielte. Wer weiß, wie das Spiel verlaufen wäre, wenn nicht 30 Sekunden später Philipp Roos die Antwort gegeben hätte
. Der Allrounder, der dieses Mal den verletzten Kapitän Andi Abelein (brach das Warmmachen aufgrund Schmerzen nach einem Pferdekuss ab) auf der Rechtsverteidiger-Position vertrat, zog nach innen und wuchtete das Leder aus etwa 20 Meter mit links in den rechten Torwinkel. „Das war die wichtigste Aktion im ganzen Spiel. Für den Philipp freut es mich besonders, weil er immer da spielen muss, wo wir gerade Not am Mann haben. Aber er macht seine Sache trotzdem immer sehr gut“, sagte Coach Prebeck.
Nach dem 3:1 gab sich Hof endgültig auf
, mit mehr Entschlossenheit und Konzentration hätte Schalding mehr Tore schießen können
als das 4:1. Nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Florian Stecher war erneut Neunteufel zur Stelle und hatte keine Mühe, aus fünf Metern einzuköpfen
. Für den 27-Jährigen
war es bereits das 12. Saisontor, allein fünf davon schoss er in den letzten beiden Partien.