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RE:Regensburg

in Alles außer Hof finden wir nicht so toll 04.06.2005 11:50
von Lissi • B.H.F.C. Gründer | 23.919 Beiträge

In Antwort auf:
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Dem SSV Jahn droht die „Rote Karte“
Alle Rettungsversuche vor dem Scheitern / Vieles deutet auf Bayernliga-Zukunft hin

Von Heinz Reichenwallner, MZ
REGENSBURG. Der SSV Jahn Regensburg, vor gut einem Jahr als Zweitligist noch der ganze Stolz und heute als arg gebeutelter Regionalligist das große Sorgenkind der Fußball-Region, kämpft nun seit sechs Wochen um seine Zukunft. Genau seit jenem 27. April, an dem der ehemalige Vorstand, der tags zuvor auf der Mitgliederversammlung nicht entlastet worden war, den Antrag auf vorläufige Insolvenz eingereicht hat. Trotz aller Bemühungen, neue Finanz-Perspektiven zu eröffnen, gibt es bisher keinerlei Diagnose, dass der kränkelnde Patient auf dem Wege der Besserung sein könnte.
Ganz im Gegenteil: Sowohl Insolvenzverwalter Hans-Wilhelm Bauer als auch Gerhard Süß, der Initiator des Projekts „Wir retten den SSV Jahn“, und die Mitglieder des Ex-Vorstands sehen ihren Einsatz beinahe als zwecklos und die Möglichkeiten fast als ausgereizt an, die Bedingungen für die Regionalliga-Lizenz zu erfüllen. Dies macht auch das Ergebnis einer Unterredung vom Freitag bei Sportbürgermeister Gerhard Weber sehr deutlich.
Denn nach der Zusammenkunft, an der das Ex-Präsidium und die Kandidaten für einen neuen Jahn-Vorstand teilnahmen, fasste Rechtsanwalt Bauer in einer Erklärung das Dilemma zusammen, in dem der SSV Jahn steckt: „Nur wenn der Verein die Regionalliga-Lizenz erhält, sieht sich die Stadt in der Lage, die Jahn-Investitionen im städtischen Stadion an der Prüfeninger Straße abzulösen.“ Die Folgerung lautet: „Ein solcher Kauf erscheint der Stadt nicht sinnvoll, wenn der Verein in der Bayernliga spielt.“
Erschwerend in der Angelegenheit ist, dass viele Hilfs- und Sponsorenzusagen ausschließlich für eine Regionalliga- und nicht für die Bayernliga-Zugehörigkeit gegeben worden sind. Dorthin wird die erste Mannschaft des SSV Jahn jedoch zwangsversetzt, wenn sich bis zum 10. Juni, 14 Uhr niemand findet, der die Lizenzauflage des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) erfüllt, die eine Bürgschaft von zirka 950 000 Euro vorsieht. Bisher sei jedenfalls niemand bereit gewesen, diese Bürgschaft zu übernehmen, so der Rechtsanwalt. Selbst die erhebliche wirtschaftliche Mithilfe des Ex-Präsidiums reiche derzeit nicht aus, meinte er namens der freitäglichen Versammlungsrunde, die sich noch bis kommenden Dienstag um die Erfüllung der DFB-Auflagen bemühen wird.
Was dann geschieht, steht noch in den Sternen. Tatsache ist, dass Bauer wohl schon am Mittwoch sein Insolvenz-Dossier beim Amtsgericht abgeben muss. Und dann könnte aus einem vorläufigen ein endgültiges Insolvenzverfahren werden. Der Regensburger Traditionsverein hat in der aktuellen Saison nämlich noch eine Deckungslücke von inzwischen geschätzten 700 000 Euro zu schließen. Und das geht sicher nicht ohne die Regionalliga-Lizenz, die wohl diverse Gelder frei machen würde.
Und auch nur als Drittligist winken ihm Einnahmen und Anschubfinanzierungen aus geplanten Freundschaftsspielen gegen Bundesligavereine wie Schalke 04 oder den 1. FC Köln. In der 4. Liga wäre auch Basler weg. „Für die Oberliga stehe ich sicher nicht zur Verfügung“, bekundete der Ex-Nationalspieler jüngst. Mit ihm geht das ganze Team. Denn die Verträge der Spieler gelten ebenso nur für die Regionalliga.
Auf die ist auch das Sanierungskonzept von Jahn-Helfer Gerhard Süß ausgerichtet – und auch die Kandidatenkür des neuen Vorstands. Parallele Planungen für die Bayernliga fehlen jedoch – sowohl personell, finanziell als auch sportlich. Es gibt bisher niemand und keinerlei Aktivitäten im Verein, die sich mit dem „worst case“, dem schlimmsten Fall, der Insolvenz und dem Zwangsabstieg beschäftigen.
Es sieht alles danach aus, dass es so kommen wird, wie es in der Presseerklärung von Rechtsanwalt Bauer steht: „Immer mehr ist zu befürchten, dass die Rote Karte für das Ex-Präsidium auch zu einer Roten Karte für den SSV Jahn wird.“



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RE:Regensburg

in Alles außer Hof finden wir nicht so toll 07.06.2005 11:03
von Lissi • B.H.F.C. Gründer | 23.919 Beiträge

In Antwort auf:
Auf und ab geht weiter: Neue Hoffnung für den Jahn
Angeblich Last-Minute-Retter in Sicht / Signale aus dem Rathaus
(Artikel aus MZ)
REGENSBURG (ohr). Die argen finanziellen Probleme des Fußball-Regionalligisten SSV Jahn Regensburg beschäftigen weiterhin auch die Stadt, die durchaus etwas tut, um dem Traditionsverein zu helfen.
Dem Vernehmen nach treffen sich am Donnerstag der Sport-, Verwaltungs- und Finanzausschuss der Kommune und beraten darüber, ob zusätzliche Anlagen aus der vom Verein ins städtische Stadion investierten Infrastruktur abgelöst werden. Bisher war nur die vom SSV Jahn errichtete Flutlichtanlage im Gespräch, die die Stadt dem Klub schon einmal für zirka 250000 Euro abzulösen bereit war – aber immer vorausgesetzt, dass es mit den Rot-Weißen in der Regionalliga weiter geht. Dort geht es bekanntlich aber nur weiter, wenn der Verein die Lizenzbedingungen erfüllt und bis spätestens nächsten Freitag, 14 Uhr, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) dafür eine Bürgschaft in Höhe von zirka 950 000 Euro hinterlegt. Wie die Chancen stehen, dass der SSV Jahn doch die Lizenz erhält, soll sich nun angeblich heute entscheiden.
Zwar gibt’s noch keine offizielle Stellungnahme, doch gibt es Gerüchte, dass der Verein jetzt doch noch einen Last-Minute-Retter gefunden haben soll, der ihm den für die Lizenzierung erforderlichen Betrag zur Verfügung stellt. Damit würde wohl auch das Insolvenzverfahren hinfällig, für das Rechtsanwalt Hans-Wilhelm Bauer morgen das Dossier beim Amtsgericht abgeben muss.
Sollte der SSV Jahn in der Regionalliga bleiben, wären die Hoffnungen der punktgleichen SC 04 Schwabach und SpVgg Weiden auf den Klassenerhalt in der Bayernliga jedenfalls endgültig vorbei. Beide Vereine sind zwar bereits abgestiegen, hoffen aber auf ein Abstiegs-Relegationsspiel. Das ist aber nur möglich, wenn der Jahn mangels Lizenz aus der Regional- in die Bayernliga absteigt und von dort seine 2. Mannschaft deswegen in die Landesliga muss. Die Zeit dränge wohl auch in dieser Angelegenheit, meinte gestern Bayernliga-Spielleiter Armin Klughammer, der baldigst dann die dafür notwendigen Entscheidungsspiele terminieren muss.
Indes rechnen sich in der Regionalliga die abgestiegenen Amateure des FSV Mainz 05 noch Chancen auf den Klassenerhalt aus, die sich aber auch nur erfüllen werden, falls es kein Happy End im Lizenzierungsverfahren für den SSV Jahn geben wird. Die Regensburger machen’s spannend.



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