einunhabhängiger bericht eines fans aus dem siegerland - und eines alten bekannten - den ich bislang nur online kannte. danke gaga - und war schön dich ma zu treffen - auch wenn die sportfreunde es vergeigen werden dieses jahr mit dem aufsteig. hier sein bericht:
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Würzburger FV - FC Bayern Hof 3:0 (2:0)Also so langsam aber sicher muss ich meiner Frau doch Recht geben, die mich im Stadium eines fortgeschrittenen Irrsinns wähnt. Einfach mal so 440 Kilometer abreißen, um einem Spiel der Landesliga Bayern Nord beizuwohnen. Also irgendwo hakt es aus. Andererseits war es aber auch zu verlockend. Zweiter - Erster, wobei es sich hierbei auch noch um Traditionsvereine zumindest regionaler Bedeutung handelt.
Also am Morgen noch schnell das Fußballstammtisch T-Shirt für den Fall übergestreift, dass der am Stammtisch mitmischende Bayern Hof Fan meine PM doch nicht mehr rechtzeitig erhält, und ab ins Auto. Kein Stau auf der A3 (Oh Wunder) und schon war ich um ca. 14:15 Uhr in Würzburg. Schnell noch einen Parkplatz in der Nähe des Stadions gesucht, und sogar gefunden, und ab in den Ground.
Dieser, direkt am Main gelegen, besteht aus einer kleinen überdachten Haupttribüne, die an den Längsseiten von nicht überdachten Stehtribünen verlängert werden. Die Stirnseiten, und die Gegengerade sind ebenerdig angelegt, weshalb ein fast direkter Kontakt zum Spielfeld besteht, welches eben nicht von einer Laufbahn umgrenzt ist. Unter der Haupttribüne hatte sich eine ca. vierzigköpfige Supportercrew der Gastgeber versammelt, von denen einige noch Probleme mit dem Stimmbruch zu haben schienen.
Die Fans der Gäste befanden sich größtenteils auf der Gegengerade, und standen damit so weit auseinander gezogen, dass ein einheitlicher Support kaum möglich schien. Offensichtlich hatten diese aber ihren Nachwuchs zu Hause gelassen, was das Durchschnittsalter gewaltig in die Höhe trieb. Insgesamt stellten die Gäste etwa 1.200 der etwa 4.200 anwesenden Zuschauer. Und das bei einer Partie der fünften Liga.
Vor dem Spiel erregte mein T-Shirt dann die Aufmerksamkeit eines der Anwesenden, der mich daraufhin ansprach, und sich als der oben schon erwähnte Fan von Bayern Hof entpuppte. Für das anstehende Match äußerte er sich sehr optimistisch, obwohl diese ihr vorangegangenes Heimspiel mit 0:2 verloren geben mussten
Nach dem Anpfiff gingen die im traditionellen gelb-schwarz gekleideten Gäste auch direkt in die Offensive, wobei ihr Angriff aber im Toraus landete. Ganz anders die Gastgeber. Ein Ball durch die Mitte wird nicht konsequent abgewehrt, und landet vor den Füßen eines Würzburger Spielers, der kurzerhand abzieht. Der Torwart befand sich zu diesem Zeitpunkt aber schon in einer Gegenbewegung, fiel deshalb etwas spät, und musste den zusätzlich noch aufspringenden Ball passieren lassen.
Die Hofer schienen geschockt, und wirkte im Spielaufbau viel zu unentschlossen, während Würzburg nicht nur im Mittelfeld eng markierte, sondern sich teilweise auch im Forechecking übte. Das Resultat waren viele Ballverluste, denen die Gastgeber aber nur bedingt konsequent nachgingen.
Und auch das 2:0 trug nicht unbedingt zu einem sicheren Spielaufbau bei. Im Gegenteil. Insbesondere, weil hier fünf Abwehrspieler und der Torwart für den im Fünfmeterraum Mittelstürmer Spalier standen, und dieser den Ball unbedrängt einnicken konnte.
Obwohl zu diesem Zeitpunkt noch 70 Minuten zu absolvieren waren, und sich das Team erkennbar, aber vergeblich abmühte, ging es in der Unterhaltung eher um die Regularien der eventuell anstehenden Aufstiegsrelegation, denn um das aktuelle Spiel. Zumindest in einem bewiesen die Fans aber schon eine erstaunliche Oberligareife. Im Granteln. Allerdings scheint dies ein Phänomen zu sein, welches sich nicht auf bayrische und fränkische Regionen beschränkt. Einige Zuschauer beobachteten dann auch bevorzugt die nähere Umgebung, weshalb einige Andy Möller ausmachten, der es sich auf dem Turm der Anzeigetafel gemütlich gemacht hatte.
Wenn bei den Hofern denn überhaupt etwas lief, dann war deren Nummer 6 daran beteiligt. Allerdings fand dieser viel zu selten adäquate Anspielstationen bei seinen Mitspielern. Ganz im Gegensatz hierzu die Würzburger, die die Schwächen in der gegnerischen Innenverteidigung gnadenlos offen legten, nun aber auch nicht mehr taten, als unbedingt nötig. Folglich plätscherte das Spiel bis zur Halbzeit relativ ereignislos vor sich hin.
Und auch die zweite Halbzeit ließ sich nicht besser an. Hof weiterhin bemüht, aber erfolgs- und einfallslos, während sich Würzburg immer mehr in die eigene Hälfte zurückfallen ließ. Kein Wunder, dass viele Zuschauer nun die Gelegenheit nutzten, die Biervorräte der Gastgeber ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen. Dennoch kam es bis zu diesem Zeitpunkt zu keinerlei Ausfallerscheinungen, was auf eine hohe Trinkfestigkeit schließen lässt.
Sportlicher Höhepunkt war dann das 3:0 der Gastgeber, als ein Stürmer von links in den Strafraum eindrang, und kurzerhand abzog. Der Torwart erreichte den Ball zwar noch, konnte ihn aber nur vor die Füße eines mitgelaufenen Gegenspielers abwehren, der mühelos zum 3:0 Endstand vollendete.
Fazit: Eine recht einseitige Auseinandersetzung vor einer mehr als stattlichen Kulisse, die sich im Support sehr zurückhaltend zeigte.
GAGA