Jena: 25-Millionen-Spritze von einer Briefkastenfirma?
DFL sieht Einstieg russischer Investoren kritisch
(dpa). Der Einstieg eines russischen Investors beim Fußball-Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena stößt bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf heftigen Widerstand. „Wir werden den Vertrag in dieser Form nicht akzeptieren“, sagte DFL-Finanzgeschäftsführer Christian Müller dem „Tagesspiegel“.
Die DFL sehe den Einstieg des Investors mit „großer Skepsis“, sagte Müller. „Es geht um die Fragen: Wie zahlungsfähig ist der Investor? Handelt es sich um sauberes Geld? Und zahlt die Firma ordentlich Steuern? Sprich: Wie seriös ist der Investor? Das sind Punkte, die geklärt werden müssen.“ Jena plant, seine Lizenzspielerabteilung zu einer GmbH auszugliedern. 49 Prozent dieser GmbH will die Firma „Alpha Invest Group Corporation“, hinter der die russischen Geschäftsleute Atlan Schischkanow und Murat Lujanow stehen, kaufen. 25 Millionen Euro über fünf Jahre will die Firma, die ihren Sitz auf den Virgin Islands - bekannt als Steuerparadies und Sitz diverser Briefkastenfirmen - hat, an Jena zahlen. Die Mitglieder müssen noch über den Deal entscheiden. Bei der DFL stößt laut Müller vor allem der Plan des Clubs auf Bedenken, zwei Geschäftsführer zu installieren, einen von Vereinsseite und einen von Investoren-Seite. „Eine solche Regelung muss genau geprüft werden, weil die Gefahr besteht, dass die Entscheidungshoheit des Vereins gerade in den Kernfragen des Spielbetriebes faktisch ausgehöhlt wird.“