Die Hofer Spieler sehnten den Schlusspfiff herbei. Diesen jungen Feuchtern war alles zuzutrauen - auch ein Ausgleichstreffer in der allerletzten Sekunde.
Armin Eck, Trainer der SpVgg Bayern, spürte diese Verunsicherung bei seinen Spielern auch noch lange nach dem mit 4:3 hauchdünn gewonnenn Bayernliga-Spiel in der Kabine. „Sie hatten eine panische Angst davor, noch das 4:4 gegen den Tabellenvorletzten zu kassieren.“ Natürlich hatte auch er die Schwächen in seiner Mannschaft gesehen. Vor allem in der Abwehr. Immer wieder schüttelte er den Kopf. „Dass ein Mann so viel ausmachen kann“. Gemeint ist der wegen einer Kopfverletzung fehlende Florian Ascherl, bei seinen bisherigen Saison-Auftritten, stets der Chef der Hofer Viererkette. „Florian sagt an, was zu machen ist. Die anderen sind meist zu sehr mit ihren eigenen Aufgaben beschäftigt.“
Der Bayern-Trainer musste improvisieren, zog erst Fabian Rauh zurück und rückte später Rene Schildt ins Abwehrzentrum - alles keine Alternativen zu Ascherl. Und auch in der 2. Mannschaft ist weit und breit keiner zu sehen, der in die Ascherl-Rolle schlüpfen könnte. „Cedrik Mimbala hat in der zweiten Mannschaft beim Sieg in Mainleus zwar das Siegtor erzielt und auch sonst in der Offensive gute Szenen gehabt. Als Abwehrchef verriet er aber nicht zu übersehende Schwächen im Kopfballspiel.“
Eck muss schon an die nächste Saison und deshalb an Verstärkung denken. Es darf nicht sein, dass ein Mann fehlt und alles fällt zusammen wie ein Kartenhaus.“ Immerhin hatte ihm das Offensivspiel seiner Mannschaft viel Freude bereitet. Viel höher hätte seine Mannschaft gewinnen können und müssen. Überragend aus seiner Sicht Mannschaftskapitän Kristian Schmidt. „Ich denke, dass wir es ihm zu verdanken haben, dass alle Punkte in Hof geblieben sind.“
Natürlich hatte Eck auch die vielen eigensinnigen Aktionen einiger seiner Spieler registriert. „Pepi“ Gashi wollte unbedingt „sein Tor machen“. Eck wollte sich den Spieler vorknöpfen, ihn aber auch nicht zu hart kritisieren. „So ein Spiel ist immer mal dabei. Gashi hat sich da in den Gedanken verbohrt, dass er mindestens ein Tor zum Sieg beitragen müsse.“ Das sei Quatsch, sagt der Trainer. Hauptsache, es wird gewonnen!
Wie wahr. Am Wochenende in Heimstetten muss sich die Mannschaft aber mächtig steigern. Ob Ascherl wieder mit von der Partie ist, wollte Armin Eck noch nicht sagen. Dass er ihn dringend bräuchte, steht außer Frage. „Wir sind , wenn man die anderen Ergebnisse betrachtet, immer noch nicht in Sicherheit. Vielleicht braucht man in diesem Jahr 50 Punkte, um nicht abzusteigen.“ PETER LANGER