Hof: Hruby - Wallasch, Rauh, Wendl, Gabler - Karl, Narr (62. Scheller), Karagöz, Schmidt - Sonnenberg (76. Adrion), Micklisch
Kahl: Marggraf - Scherf, Sedlacek, Hashimi, Palacios (69. Grünewald), - Noe (38. Holebas), Acar, Hein, Vieria - Strack ( 79. Gores), Lippert
Tore: 14. Min. Micklisch 1:0, 21. Min. Acar 1:1, 52. Min. Sonnenberg , 79. Min. Lippert 2:2, 93. Min. Schmidt 3:2 (Foulelfmeter) - Schiedsrichter: Lenhard (Lindach) - Zuschauer : 1200 - Gelbrote Karte: Scherf (Kahl)
Erst in der allerletzten Minute knackte die SpVgg Bayern Hof die harte Nuß FC Viktoria Kahl. Bayern-Kapitän Kristian Schmidt wusste, dass die Zeit fast abgelaufen war, drang in der 93. Minute mit dem Mute der Verzweiflung in den Strafraum der Gäste ein und wurde von Sedlacek von den Beinen geholt. Schiedsrichter Lenhard zögerte keine Sekunde. Er zeigte auf den ominösen Punkt und ließ sich auch von den wütenden Protesten der Kahler nicht beeindrucken. Der Gefoulte selbst übernahm die Verantwortung und behielt die Nerven - der wichtige Last-Minute-Sieg war perfekt.
Bayern-Trainer Thomas Kost hatte den Gegner nicht zu Unrecht schon vor dem Spiel zum bisher stärksten Kontrahenten erklärt. Die Männer aus dem Aschaffenburger Land standen in der Defensive kompakt und spielten auch mutig nach vorne. Den jungen Bayern fiel nicht viel ein, um die Gäste-Strategie zu duchkreuzen. So platzte das 1:0 denn auch ziemlich überraschend in die hilflosen Bemühungen um attraktiven Angriffsfußball. Gabler hatte sich auf der linken Seite durchgetankt und für Karl aufgelegt, dessen mutiger Schuss von der Viktoria -Abwehr noch abgewehrt werden konnte. Der Abpraller fiel Micklisch vor die Füße, der konsequent seine Chance nutzte.
Sicherheit brachte die frühe Führung aber nicht ins Hofer Spiel. Im Gegenteil. Die Mannschaft verlor vollends den Faden und spielte den auf Konter lauernden Gast mit unpräzisem Abspiel in die Karten. Der überragende Viktoria-Spielmacher Acar nahm das Geschenk dankend an. Als Hruby nach einem geschickten Gäste-Doppelpass zu voreilig aus dem Kasten stürmte, lupfte der gewitzte Kahler den Ball geschickt über den baumlangen Keeper.
Während Kahl immer frecher wurde, versuchte Karagöz verzweifelt das Spiel in den Griff zu bekommen. Mit Ascherl, der kurzfristig wegen einer Sprunggelenksverletzung ausfiel, und Tänzel, der seine Zehenprobleme auskurieren soll, fehlten ihm aber wichtige Anspielstationen. Narr und Karl konnten bei allem Bemühen die Lücken nicht stopfen. Immerhin bereitete der Türke gleich nach der Halbzeit die erneute Führung vor, als er nach einem schnell ausgeführten Freistoß Sonnenberg am langen Pfosten lauern sah und mit einer gefühlvollen Flanke die erneute Hofer Führung vorbereitete. Sonnenberg vollstrecke mit wuchtigem Kopfball.
Wieder beruhigte das Tor nicht die Nerven der Hofer, die sich im Spielaufbau eklatante Fehler leisteten und nach dem 2:1 auch noch die größte Chance des gesamten Spiels verpassten. Der kurz vorher eingewechselte Scheller brachte das Kunststück fertig, den von Schmidt erkämpften und maßgerecht vorgelegten Ball aus zwei Meter nicht im Gäste-Kasten unterzubringen. Das Spiel der Bayern wurde immer unruhiger, immer hektischer. Sie bettelten förmlich um den Ausgleich.
Als dann Trainer Kost auch noch mit Sonnenberg die wichtigste Anspielstation in den vorderen Reihen auswechselte, lief überhaupt nichts mehr zusammen. Kahl wurde immer mutiger und Lippert bestrafte prompt die Hofer Unordnung mit dem 2:2.Wütende, aber selten planvolle Aktionen waren die Antwort. Einzig Schmidt raffte sich immer wieder auf und sorgte mit Einzelaktionen für Gefahr vor dem Tor der Gäste. Erst scheiterte er an Torwart Marggraf, der einen Rechtsschuss des Hofers um den Pfosten drehte. Und dann drang er, wie eingangs erwähnt, in allerletzter Minute in den Kahler Strafraum ein.
Schmidt verdiente sich nicht nur wegen dieser Szenen die beste Note im Hofer Team. Zwar gehandicapt durch eine frühe Nasenverletzung, versuchte er zusammen mit dem nicht konstant genug spielenden Karagöz dem Bayern-Spiel Konturen zu geben. Was scheitern musste, weil keiner der übrigen Hofer auch nur annähernd Normalform erreichte. Das Bemühen war vorhanden, doch letztendlich machten sich spielerische und taktischen Defizite der jungen Garde an diesem Tag zu stark bemerkbar.
Kahl verkaufte sich als Tabellendritter prächtig. Initiator fast aller gefährlichen Gegenangriffe war der ausgebuffte Acar, der zuletzt noch für Koblenz in der Regionalliga gespielt hat. Zum Glück für Hof, gingen seine Kollegen zu selten auf seine Ideen
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Magier des Kartenspiels