KSV Hessen Kassel erhebt VorwürfeManipulationsskandal in der Regionalliga?Der Saison-Endspurt in der Fußball-Regionalliga Süd wird von Manipulationsvorwürfen überschattet. Hessen Kassel beschuldigt Spitzenreiter FC Heidenheim, Gegner des KSV im Titelrennen finanziell unterstützt zu haben.
Betroffen sind die Partien des KSV Hessen Kassel gegen
Eintracht Bamberg (2:1) am 16. Mai und gegen den TSV 1860 München II (3:4) am vergangenen Samstag. Laut dem KSV gibt es einige Verdachtsmomente hinsichtlich einer möglichen finanziellen Zuwendung an die beiden Kontrahenten.
"Wir werden das jetzt in Ruhe überprüfen. Das sind wir unseren Mitgliedern, Fans und vor allem der Mannschaft schuldig", sagte KSV-Sprecher Herbert Pumann am Montag zu hr-online. Bereits direkt nach der Schlappe gegen 1860 München hatte Kassels Vorstandschef Jens Rose eine Nachrichtensperre für die eigene Mannschaft verhängt.
Rose verhängt Nachrichtensperre
Die Nordhessen liegen drei Spieltage vor dem Saisonende an zweiter Stelle. Bei sechs Punkten Rückstand hat der KSV aber nur noch geringe Chancen auf die Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die 3. Liga.
Doch möglicherweise könnte der Ausgang des Titelrennens im Nachhinhein am "grünen Tisch" entschieden werden, falls sich die Manipulationsvorwürfe gegen Heidenheim als wahr herausstellten sollten. "Wir möchten auf jeden Fall erst einmal auf sportlichem Wege alles versuchen, um noch den ersten Platz zu erreichen", betonte Pumann.
Merkwürdige Äußerungen
Parallel prüft der KSV vor allem jene Vorkommnisse, die sich im Anschluss an die Pleite gegen 1860 München ereignet haben. Einige Kasseler Spieler nahmen hinterher indirekt das Wort Manipulation in den Mund.
Zuvor sollen Akteure des Gegners dahingehend merkwürdige Äußerungen gemacht haben. "Wie die Münchner gefeiert haben, das war schon sehr ungewöhnlich. Das waren in der Kabine reine Jubelszenen", schilderte Pumann – und das, obwohl es für die Sechziger um nichts mehr geht.
Nicht anders Bamberg: Die Bayern traten besonders engagiert auf, nur mit großer Mühe gewannen die Nordhessen nach Rückstand am Ende noch mit 2:1. "Für Bamberg geht es weder um den Auf- noch um den Abstieg. Das war schon sehr außergewöhnlich", blickte der KSV-Sprecher zurück.
Undichte Stellen
Handfeste Beweise, dass hinter diesem Motivationsschub tatsächlich Heidenheim in Form von Geldspritzen für die jeweiligen Mannschaftskassen stehen könnte, haben die Kasseler zwar (noch) nicht. Aber es gibt laut Pumann "einige undichte Stellen", die nun geprüft würden. Dabei will man auch juristische Hilfe in Anspruch nehmen.
Die betroffenen Vereine Bamberg und 1860 München hat Kassel bereits über die Schritte informiert. "Wir haben beiden Vereinen mitgeteilt, dass wir unseren Spielern in diesem Fall eine Nachrichtensperre verhängt haben", erklärte Pumann. Auch der für die Regionalliga Süd zuständige Süddeutsche Fußball-Verband (SFV) soll demnächst über den Manipulations-Verdacht in Kenntnis gesetzt werden.
Quelle:
http://www.hr-online.deHmm, vielleicht kommt da was großes ins Rollen...