Von Dirk Meier

Feucht (dme) – Der 1. SC Feucht hat am Mittwoch durch ihre zweite Vorsitzende Ursula Fiedler beim Amtsgericht Nürnberg einen Antrag auf eine sogenannte „vorläufige Insolvenz“ gestellt. Den Spielbetrieb in der Bayernliga wollen die Mittelfranken aber bis zum Saisonende aufrecht erhalten. Die Feuchter bleiben damit in der Wertung, Punktabzüge wird es nach jetzigem Kenntnisstand nicht geben. Das ist für die betroffenen Klubs die positive Nachricht. Der SC Feucht indes muss die Spielzeit ordentlich zu Ende bringen, um dann in der Saison 2007/08 in der Landesliga Mitte wieder an den Start gehen zu können. Sonst müsste der Verein, der seine zweite Mannschaft 2005 aus der Bezirksoberliga Mittelfranken abgemeldet hatte, wieder bei Null, also in der A-Klasse, anfangen.
Der Schritt hatte sich in den letzten Wochen schon abgezeichnet. Spätestens nach dem Rücktritt des bisherigen ersten Vorsitzenden Wolfram Poneleit im Februar schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann der Insolvenzantrag gestellt wird. Denn die vier Vereinsbusse wurden vor zwei Wochen vom Autohaus eingezogen, weil die Leasingraten nicht mehr gezahlt worden sind. In der vorigen Woche wurde bereits die Telefonleitung ins Sportheim gekappt. Außenstände bestehen unter anderem auch bei einem Sportartikellieferanten, bei einer Druckerei (Stadionheft) und beim früheren Busunternehmen. Der Batzen an Verbindlichkeiten besteht aber bei einem Geldinstitut.
Die „vorläufige Insolvenz“ bedeutet, dass ab Antragstellung drei Monate Ruhe herrscht. Das bedeutet, dass Banken und Gläubiger vorerst stillhalten. Ebenfalls ab diesem Datum wird das Insolvenzgeld drei Monate lang für die Angestellten bezahlt. Damit kann der Spielbetrieb, die Saison endet am 2. Juni, zu Ende geführt werden.
„Aus rein persönlichen Gründen“ und auf Anraten ihres Anwalts hat die zweite Vorsitzende Fiedler, neben Schriftführer Oliver Ziegler einzig verbliebenes Vorstandsmitglied den Antrag auf „vorläufige Insolvenz“ am 7. März in Nürnberg gestellt. Den Letzten beißen bekanntlich die Hunde. Als Insolvenzverwalter wurde der Jurist Dr. Karl Horst Beutel eingesetzt, der diesen Posten schon bei der ersten „vorläufigen Insolvenz“ im Februar 2005 inne hatte.
Die Verbindlichkeiten, die in erster Linie bei einem Kreditinstitut, das ist die Raiffeisenbank Altdorf-Feucht, bestehen, sollen geschätzt eine dreiviertel Million Euro betragen. Darin enthalten sind vor allem Altlasten, auch aus den beiden Jahren Regionalliga von 2003 bis 2005. Vereinbart soll zu Jahresbeginn 2006 gewesen sein, dass der Kredit vom Schuldner SC Feucht bedient wird. Dort hatte der Verein sehr großzügige Konditionen bekommen, die Ratenzahlung aber bald eingestellt haben. Der Insolvenzantrag war wohl nun die letzte Möglichkeit. Als schon beliehenes Vermögen gibt es das Vereinsheim am Waldstadion mit angegliedertem Hotel. Ob diese Immobilie verkauft oder gar versteigert wird, das ist im Moment reine Spekulation.
Zur sportlichen Seite äußerte sich Trainer Norbert Winkler nur kurz: „Von der Insolvenz weiß ich gar nichts. Aber wir spielen die Saison auf alle Fälle zu Ende.“
Verbandsspielleiter Jürgen Faltenbacher aus Waldsassen, der auch Spielleiter der Bayernliga ist, erfuhr am Mittwochabend von der Antragstellung auf „vorläufige Insolvenz“. „Das ist eine ganz unangenehme Sache und ein schwarzer Tag für die Bayernliga“, so Faltenbacher. Der bittet alle Klubs der Bayernliga „Ruhe zu bewahren“. Erst wenn eine Entscheidung des Amtsgerichtes gefallen ist, ob die Insolvenz eröffnet oder mangels Masse abgelehnt wird, könnte der 1. SC Feucht laut Paragraf 41 Absatz A aus der Wertung genommen werden: „Im Moment deutet alles darauf hin, dass diese Entscheidung erst nach dem Saisonende fallen wird. Dann hätte das keinen Einfluss auf diese Spielzeit, es würde also Feucht weiter in der Wertung bleiben.“ Am Samstag spielen die Feuchter daheim gegen den 1. FC Nürnberg II. Dieses Spiel soll wie auch die restlichen 13 anderen Partien ordnungsgemäß über die Bühne gebracht.

Habe ich jeden Tag drauf gewartet..

Stimmt auch wieder, aber wir schaffen das auch ohne Insolvenzen anderer Vereine, bzw Punktabzügen bei anderen..

Also hier geht es doch langsam um was ganz anderes. JEDER abgetakelte Club (Sei es nun Feucht, Gayreuth, Regensburg oder ähnliche), die sich IRGENDWIE über Wasser halten verhindern eine MEISTERSCHAFT einer Spvgg Bayern Hof, die meines Wissens nach als EINZIGER Club DEUTSCHLANDWEIT (man möge mich verbessern) in der 4. Liga (!!!!!!) Gewinn einfährt. Aber Stattdessen kommen irgendwelche Verein mit einer Schuldenliste, die mehr als 1.000.000.000 mal über das Spielfeld gerollt werden kann, irgendwie das nächste Spielergehalt bezahlen, über die Runden.

Was haben die Herren in München eigentlich dazu zu sagen?

So gesehen ist die Auflage des DFB für die Regionalliga (Wirtschaftlichkeitsnachweis) eine feine Sache. Sollte man also nicht als Schikane für den Antragsteller sondern als Sicherheit für die anderen Vereine sehen.

Wer weiß wann das auf Landesebene (Oberliga) eingeführt wird...

@ramses:

in drei wochen hat die oldschdod hauptversammlung.

vielleicht seid ihr dann schon nicht mehr der einzige club

ansonsten einmal mehr respekt vor soviel realitätsverlust. chapeau.

ramses hat doch geschrieben "meines Wissens nach" - das relativiert doch alles.
Seiner expliziten Aufforderung "man möge mich verbessern" komme ich gerne nach: Der SV Babelsberg (NOFV-Nord) hat am 28.06.06 ein positives Geschäftsergebnis gemeldet. Und mit ein bißchen Recherche kommt man da locker auf weitere Vereine. Wie liebe ich diese ignoranten rausgeplautzten Behauptungen. Alles heiße Luft.

Integrierte Leernachricht wie gehabt.

zwei unbedeutende Orte in Westoberfranken hast in deiner Aufzählung vergessen

Also geraten wird hier net !!

setz mal die rosa Brille auf. Vielleicht blickst dann durch