War wieder gut - was nach dem Bayreuther Spiel nicht mehr ganz so überrascht. Was die Schweinfurter an wirklich guten Einkäufen an Einzelspielern in die Wagschale warfen, wurde von unseren Kickern durch Einsatz ausgeglichen. Aber das war nun kein Hauen, Stechen, Wegdreschen sondern Laufarbeit, die teilweise wieder mit Kombinationsfußball gewürzt wurde, welcher letztes Jahr auf der Au nur selten zu sehen war. Klar - die Schweinfurter haben viele Chancen herausgespielt, doch wir waren nun auch nicht chancenlos, stellten uns schon gar nicht hinten rein. Das macht Spaß. Nur unsere linke Abwehrseite macht doch arge Sorgen (übrigens wie den Schweinfurtern ihre gesamte Abwehr). Fast alle Angriffe der Schnüdel liefen über diese offene Wunde, zu schnell für unsere linken Außenverteidiger, die zwar alles versuchten, doch öfters Ball und Spieler hinterherlaufen mussten (und leider eben nicht mehr einholten). Trösten dürfen sich die beiden, dass sie nicht jede Woche gegen solche "Sprinter" antreten müssen. Und: Bei 3 Toren auswärts muss man sich über unsere Offensivabteilung keine Gedanken machen. Die ist auf Grund ihrer Variabilität mittlerweile nicht mehr so einfach zu verteidigen.
Ansonsten: "Hofer geben niemals auf!" - und das tat die Mannschaft nicht. Wahnsinn! Da waren die Schweinfurter bereits im Siegestaumel, fragten sich wohl nur noch, wei viele sie noch einschenken können. Und da wurde es auf einmal doch recht still im Rund - vor allem nach dem 4:3. Aber insgesamt war es ein verdienter Sieg der Schnüdel, wobei man bei einem plötzlich noch möglichen 4:4 auch von einem verdienten Punktgewinn von Hof hätte sprechen können, wäre der Ball noch einmal reingerutscht. Aber hätte, wäre, wenn.
Übrigens für die Daheimgebliebenen: Das Angucken des Spiels hat sich gelohnt, der Auftritt der Hofer war - vor allem auf Grund der Moral - wieder klasse. Aber was da an Polizei, Ordungsdienst, Security aufgefahren wurde, war fast peinlich. Jeder der wohl 50 bis 60 Hofer Fans hatte da seinen eigenen Schutzmann, sogar die kleinen Kinder im Block, währenddessen sich ein paar Schweinfurter "Fans" wohlwollend teilweise absolut daneben benahmen. Das Sicherheitskonzept des Stadions erinnert doch mehr an Kreisliganiveau und ist so gar nicht Regionalliga-tauglich (gaben sogar Gendarmen und Security zu). Schwachsinn ist, dass, wenn man zu seinem Gästeblock mehrere hundert Meter an der Rückseite der Ränge der Schweinfurter Fans laufen muss, währenddessen diese spuckenderweise am Zaun stehen. Da hätte ein Schutzmann gereicht dies zu unterbinden (aber die mussten die 10-jährigen Hofer Kinder beaufsichtigen, nicht, dass diese Feuerwerkskörper zünden). Nebenbei - ein interessanter Weg zum Gästeblock. An einer alten, dem Verfall Preis gegebenen Kaserne vorbei, hinauf zu einer Art Müllhalde und wieder zurück durch Sportanlagen. Insgesamt sind das 1,15 km Fußweg vom Haupteingang, an dessen Eingang Schilder prangen, dass es bis zum Gästeblock 400 Meter sind, was es auch wären, hätten ein paar etwas, man muss es hier leider sagen, mit suboptimaler Intelligenz ausgestatteten Verantwortliche, auch es erlaubt das eigentliche Tor zum Gästeblock aufzumachen. So ist es eben ein Verein, der zwar Regionalliga spielt, gerne höherklassig kicken möchte, aber den Gast lieber verarscht als einzuladen und damit höchstens Landesliganiveau an den Tag legt. Das ist fast eine Fortsetzung der Stadionverbotidiotie.
Und ja - der Weg ist auch ein schönes Zeichen dafür, dass ich viel lieber in Hof lebe, denn solche Ecken, die man da auf den Weg zum Gästeblock besuchen muss, findet man in Hof nicht mehr. Das hat schon etwas von Slums. Aber schön, dass der Besucher sich damit ein passendes Bild von Schweinfurt machen kann. Mir wäre das nur peinlich, wenn das auch in Hof so wäre. Denn wenn man das sich so ansieht, will man schon gar nicht die Stadt angucken. Vielleicht schaut es dort genauso aus - wie bei Hempels unterm Sofa.
Achja - was aber dennoch angenehm aufgefallen ist: der wirklich faire Stadionsprecher.